Fünf Plätze im Lavanttal, mit denen schaurige Geschichten verbunden sind

Im Lavanttal gibt es einige Orte, mit denen schaurige Geschichten verbunden sind. Wir haben einige dieser Orte für Sie ausfindig gemacht. Glücklicherweise liegen die damit verbundenen Schrecknisse schon einige Zeit zurück.

Ein Fluch soll einst den Goldsegen im Oberen Lavanttal beendet haben. Foto: CanStock Photo.

(1) Eine grausame und folgenreiche Kegelpartie

Ort: Kliening bei Bad St. Leonhard
Zeit: Irgendwann im 16. Jahrhundert

Bekanntlich war der Goldbergbau in Kliening bei Bad St. Leonhard im Mittelalter und zu Beginn des 16. Jahrhunderts sehr ergiebig. Er machte Bergwerksunternehmer reich und wirkte sich auch positiv auf die Stadt St. Leonhard und die umliegenden Ortschaften aus. Umso schwerer wurde die Oberlavanttaler Bevölkerung einige Jahrzehnte später vom plötzlichen Ende des Bergsegens getroffen.

Um den Grund für diese wirtschaftliche Katastrophe irgendwie zu erklären, bediente man sich merkwürdiger Geschichten. Eine erzählt von Klieninger Bergknappen, die so übermütig geworden waren, dass sie beim sonntäglichen Kegelscheiben silberne und goldene Kugeln verwendeten. Als ihnen aber auch das eines Tages nicht mehr reichte, sollen sie einen Burschen geköpft und mit seinem Haupt eine wahrlich grausame Kegelpartie veranstaltet haben.

Als die Mutter des Ermordeten von der fürchterlichen Tat erfuhr, lief sie mit einer eisernen Henne und sechs eisernen Eiern an den Schauplatz des Geschehenen. Dort belegte sie die Bergknappen mit einem folgenschweren Fluch: „Erst wenn die eiserne Henne die sechs eisernen Eier ausgebrütet hat, werden die Goldadern in der Kliening wieder zum Vorschein kommen.“

Zunächst lachten die Bergleute die arme Frau noch aus. Aber schon bald wurden sie eines Besseren belehrt. Der Goldbergbau versiegte, die Knappen verloren ihre Arbeit und viele Familien gerieten in bitterste Armut.

Werner Thelian

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