Die Stadtgemeinde Bad St. Leonhard ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des oberen Lavanttals. Wo jahrhundertelang der Bergbau nach Gold, Silber, Eisenerz und Kohle im Mittelpunkt stand, sind heute moderne Industriebetriebe und der Gesundheits- und Kurtourismus gemeinsam der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Stadtgemeinde Bad St. Leonhard, die das „Bad“ in ihrem Namen einer heilkräftigen Schwefelquelle verdankt, erstreckt sich im Oberen Lavanttal über eine Gesamtfläche von rund 112 km². Zum Gemeindegebiet gehören neben der Stadt mehrere Ortschaften, von denen einige auch überregional bekannt sind: z. B. das Ferien- und Erholungsdorf Schiefling, die alten Bergbauorte Kliening und Wiesenau und der ehemalige Kurort Preblau.
Als Wirtschaftsstandort verdankt Bad St. Leonhard seinen guten Ruf vor allem den zahlreichen Industrie- und Gewerbebetrieben, die eine vielfältige Palette an Waren und Dienstleistungen anbieten. Neben der Gastronomie und der Landwirtschaft nimmt auch der Gesundheits- und Kurtourismus einen hohen Stellenwert ein. Während Urlaubs- und Kurgäste das ganze Jahr über vom heilkräftigen Schwefelwasser und den gesundheitsfördernden Kur- und Rehabilitationstherapien, der guten Luft, der abwechslungsreichen Landschaft und dem vielfältigen Freizeit- und Kulturangebot angezogen werden, kommen in den Wintermonaten ski- und snowboardbegeisterte Gäste in das Sport- und Freizeitzentrum am Klippitztörl. Dort hat man den Gästen aber auch in der wärmeren Jahreszeit einiges zu bieten – von der Sommerrodelbahn über Almhütten und geführten Almwanderungen bis zum Klettergarten.
Sehens- und Erlebenswertes in und um Bad St. Leonhard
- Burg Gomarn
- Burgruine Twimberg
- Eiserne Kette
- Gesundheitsresort
- Hauptplatz
- Klippitztörl
- Kunigundekirche
- Leonhardikirche
- Mariensäule
- Painburg
- Quellenwanderwege
- Reckturm
- Römerstein
- Schloss Ehrenfels
- Schloss Lichtengraben
- Schloss Wiesenau
- Sonnenturm
- Stadtmauer
Sieben Jahrhunderte Stadtgeschichte
Die Geschichte der Stadt Bad St. Leonhard reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist eng mit den reichen Vorkommen an Gold und Eisenerz verbunden. Wo schon Kelten und Römer vor über 2.000 Jahren die Bodenschätze nutzten, wurde der Bergbau im Mittelalter zur bestimmenden Kraft der Entwicklung.
Ab dem 11. Jahrhundert gehörte das Obere Lavanttal zu den Besitzungen des Bistums Bamberg, für das St. Leonhard vor allem von montanindustrieller Bedeutung war. 1325 erhielten die Bewohner des Ortes von Bischof Heinrich II. das freieste Stadtrecht im mittelalterlichen Kärnten. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert, als in Kliening der Goldbergbau florierte und zahlreiche Stollen und Gruben betrieben wurden. Damals soll auch der Arzt und Naturforscher Paracelsus das Bergbaugebiet besucht und das heilkräftige Preblauer Wasser einer ersten Analyse unterzogen haben.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Blütezeit der Stadt jedoch vorüber, als der Bergsegen zunehmend kraftlos wurde. Erst viel später, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, entdeckte man in Wiesenau bei Bad St. Leonhard einen weiteren lohnenswerten Bodenschatz: Braunkohle, die hier bis weit in das 20. Jahrhundert abgebaut wurde.
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten
Das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt ist die Stadtpfarrkirche zum Hl. Leonhard, eine der schönsten gotischen Kirchen des Landes. Die Leonhardikirche, im 14. Jahrhundert erbaut und dem Schutzpatron der Gefangenen und der Tiere geweiht, bewahrt u. a. eine gotische Madonnenstatue, gotische Flügelaltäre und ein spätgotisches Fastentuch. Von kunsthistorischer Bedeutung sind auch die bemalten Glasfenster, die mit 139 erhaltenen Einzelscheiben die umfangreichste Sammlung mittelalterlicher Glasgemälde in Kärnten bilden.
Sehenswert sind auch die Kunigundekirche und die Burgruine Gomarn. Die 1287 erstmals erwähnte Burg war ab dem 14. Jahrhundert Sitz des bambergischen Land- und Bergrichters. Heute sind die Burgruine, die im Vorjahr neu gesichert wurde, und der „Schlossberg“ ein beliebtes Ausflugsziel, das auch für kulturelle Veranstaltungen und Kurkonzerte genutzt wird.
Bedeutender Kurort
Die Heil- und Mineralwasserquellen im Gebiet der Stadtgemeinde entspringen teilweise in den alten Bergbaugebieten. Neben dem bekannten Preblauer Heil- und Mineralwasser ist vor allem die schwefelhaltige Heilquelle im Stadtbereich von großer Bedeutung. Sie wird seit Jahrzehnten für den Kur- und Badebetrieb genützt.
Das 2009 eröffnete Gesundheitsresort setzt diese alte Tradition mit neuen Mitteln fort und ist heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.
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