5. Der Bergspiegel und die Suche nach verborgenen Schätzen
Ein weiteres faszinierendes Element des Bergbau-Aberglaubens war der sogenannte „Bergspiegel“. Dieser mystische Gegenstand, der angeblich von den Venedigermännlein oder von besonders erfahrenen Bergleuten verwendet wurde, sollte die Fähigkeit besitzen, verborgene Erzvorkommen und Schätze sichtbar zu machen.
Der Bergspiegel könnte in Wirklichkeit ein metallurgisches Werkzeug oder ein optisches Gerät gewesen sein, das dazu diente, das Licht in den dunklen Stollen zu reflektieren und so den Knappen bei der Arbeit zu helfen. Doch im Aberglauben der Bergleute war es ein magisches Instrument, das nur von jenen genutzt werden konnte, die das Vertrauen der geheimnisvollen Berggeister gewonnen hatten.
Die Vorstellung, dass der Bergspiegel einem treuen Knappen den Weg zu unschätzbaren Reichtümern weisen konnte, beflügelte die Fantasie der Bergleute. Doch auch hier galt: Der Spiegel enthüllte seine Geheimnisse nur denjenigen, die sich ihm würdig erwiesen hatten. Wer versuchte, seine Macht zu missbrauchen, fand statt Gold und Silber oft nur Felsen und Schutt.
Werner Thelian
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