Top 6: Aberglaube der Bergknappen im Mittelalter

3. Die Legende der Venedigermännlein

Eine der faszinierendsten Geschichten, die sich die Bergknappen von St. Leonhard erzählten, war die der Venedigermännlein. Diese mysteriösen Figuren, die angeblich aus dem fernen Venedig stammten, wurden als kleine, in dunkle Mäntel gehüllte Wesen beschrieben, die über erstaunliche Kenntnisse im Bergbau verfügten. Sie sollten in der Lage sein, verborgene Erzvorkommen zu finden und besaßen angeblich magische Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichten, Schätze zu heben.

Man erzählte sich, dass die Venedigermännlein den Bergleuten halfen, wenn diese sich ihrer würdig erwiesen. Doch Vorsicht war geboten: Wer ihre Gunst missbrauchte, musste mit schrecklichen Konsequenzen rechnen. Es hieß, dass die Venedigermännlein Schätze verschwinden lassen oder die Bergleute in tiefen, nie wieder auffindbaren Stollen einschließen konnten.

Werner Thelian

Über Werner M. Thelian 94 Artikel
Jahrgang 1964, in Wolfsberg geboren und in Bad St. Leonhard aufgewachsen. Studium der Germanistik und Philosophie. Als Journalist, Autor und PR-Fachmann hat er zahlreiche Reportagen, Zeitungsserien und Bücher verfasst und gestaltet. Zu seinen Büchern gehören unter anderem Werke über das Lavanttal, wie »Bad St. Leonhard – Stadt mit Geschichte und Kultur« (1995), »Reichenfels – Ein Markt im Wandel der Zeit« (1996), »Lust auf Lavanttal« (2007), »Lavanttal – Wissens- und Sehenswertes« (2020) und »Brauchtum in Wolfsberg« (2023). Werner M. Thelian ist ein Kenner der Region, der seine Leser auf eine anschauliche Reise durch Gegenwart und Vergangenheit mitnimmt und dabei komplexe historische Zusammenhänge verständlich darstellt.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*