Top 6: Aberglaube der Bergknappen im Mittelalter

2. Zwerge, Kobolde und die Hüter der Schätze

In den tiefen und dunklen Stollen, weit entfernt vom Licht der Sonne, glaubten die Bergknappen, dass sie nicht allein waren. Zwerge und Kobolde, so erzählte man sich, bewohnten die geheimen Winkel der Berge. Diese kleinen, aber mächtigen Wesen wurden als die eigentlichen Hüter der unterirdischen Schätze angesehen.

Zwerge galten in vielen Erzählungen als geschickte Schmiede und Bergleute, die tief unter der Erde lebten und dort die wertvollsten Metalle verarbeiteten. Manchmal halfen sie den menschlichen Bergleuten, wenn diese ihnen Respekt entgegenbrachten. Aber wehe dem, der die Zwerge verärgerte! Er konnte sich sicher sein, dass das Glück ihn verlassen und er in den Stollen auf unüberwindbare Schwierigkeiten stoßen würde.

Kobolde hingegen waren von zwiespältiger Natur. Diese trickreichen Wesen konnten entweder als Helfer oder als Unruhestifter auftreten. Es hieß, dass ein Kobold den Bergmann warnte, wenn eine Gefahr drohte, aber ebenso schnell einen Unfall verursachen konnte, wenn er sich nicht respektvoll behandelt fühlte.

Werner Thelian

Über Werner M. Thelian 94 Artikel
Jahrgang 1964, in Wolfsberg geboren und in Bad St. Leonhard aufgewachsen. Studium der Germanistik und Philosophie. Als Journalist, Autor und PR-Fachmann hat er zahlreiche Reportagen, Zeitungsserien und Bücher verfasst und gestaltet. Zu seinen Büchern gehören unter anderem Werke über das Lavanttal, wie »Bad St. Leonhard – Stadt mit Geschichte und Kultur« (1995), »Reichenfels – Ein Markt im Wandel der Zeit« (1996), »Lust auf Lavanttal« (2007), »Lavanttal – Wissens- und Sehenswertes« (2020) und »Brauchtum in Wolfsberg« (2023). Werner M. Thelian ist ein Kenner der Region, der seine Leser auf eine anschauliche Reise durch Gegenwart und Vergangenheit mitnimmt und dabei komplexe historische Zusammenhänge verständlich darstellt.

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