In der Lavanttaler Gemeinde Preitenegg kann man sich auf die Spuren des großen Theater- und Filmschauspielers Maximilian Schell begeben. Der 2014 verstorbene Schauspieler, Regisseur und Produzent lebte zuletzt viele Jahre lang in Preitenegg und nahm auch regen Anteil am Leben im Ort. Noch zu Lebzeiten hat man für den Oscar-Preisträger eine kleine, aber sehenswerte Dauerausstellung im Gemeindeamt eingerichtet.
Die Ausstellung in Preitenegg befindet sich im Eingangsbereich des Amtshauses und kann während der Amtsstunden kostenlos besichtigt werden.
Die Lavanttaler Berggemeinde Preitenegg erlangte als Wahlheimat der Schauspielerin Maria Schell (1926–2005) auch internationale Bekanntheit. Maria Schell verbrachte viele Jahre ihres Lebens »auf der Alm« in Preitenegg, ehe sie 2005 verstarb. Danach gehörte das Schell-Anwesen ihrem Bruder, dem ebenfalls international bekannten Schauspieler und Oscar-Preisträger Maximilian Schell (1930–2014).
Mit diesem Kinofilm wurde Maximilian Schell international bekannt: „Das Urteil von Nürnberg“ (orig. Judgment at Nuremberg) von Regisseur Stanley Kramer. In diesem 1961 erschienenen US-Film geht es um den Gerichtsprozess gegen führende deutsche Juristen des NS-Staates. Schell spielt Hans Rolfe, den jungen Verteidiger des angeklagten Juristen Dr. Ernst Janning. Neben Maximilian Schell wirken Hollywood-Größen wie Spencer Tracy (Richter Haywood), Burt Lancaster (Ernst Janning), Richard Widmark (Ankläger Tad Lawson), Marlene Dietrich, Judy Garland, Montgomery Clift und William Shatner mit.
Bei der Oscar-Verleihung 1962 wurde Maximilian Schell als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Ebenso erhielt er im selben Jahr den Golden Globe für diese Rolle.
Maximilian Schell wurde am 8. Dezember 1930 in Wien als Sohn der österreichischen Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg und des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell geboren. Er hatte drei Geschwister: Maria, Carl und Immy, die sich ebenfalls für einen künstlerischen Berufsweg entschieden.
Maximilian Schells Schauspielerkarriere begann in den frühen 1950er Jahren am Theater in Basel. Einige Jahre später wurde er für seinen ersten Hollywood-Film „The Young Lions“ (mit Marlon Brando und Montgomery Clift) engagiert. 1961 folgte Stanley Kramers Film „Das Urteil von Nürnberg“. Für die Rolle des Verteidigers Hans Rolfe wurde Maximilian Schell mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Im Laufe seiner Filmkarriere erhielt Maximilian Schell zahlreiche Auszeichnungen – u. a. wurde er insgesamt sechsmal für den Oscar nominiert, erhielt drei New York Film Critics Awards und mehrere Golden Globes.
Insgesamt wirkte Maximilian Schell in über 70 großen Kino- und Fernsehfilmen mit – u. a. in „Topkapi“, „Das Schloss“, „Krakatoa“, „Die Akte Odessa“, „Steiner – Das Eiserne Kreuz“, „Das schwarze Loch“ und „Die Rückkehr des Tanzlehrers“
U. a. spielte er in so bekannten Filmen wie „Topkapi“, „Little Odessa“ (Eiskalt wie der Tod), „Die Eingeschlossenen von Altona“ (Regie Vittorio de Sica) und „Die Akte Odessa“. Außerdem führte er bei einigen Filmen (u. a. „Der Richter und sein Henker“, „Marlene“ und „Meine Schwester Maria“) selbst Regie.
Im Alter lebte er einige Jahre lang u. a. in der Gemeinde Preitenegg, deren „Ehrenbürger“ er war.
Maximilian Schell starb am 1. Februar 2014 im Alter von 83 Jahren im Landeskrankenhaus Innsbruck, wo er sich nach einer Lungenentzündung einer Operation unterzogen hatte. Sein Grab befindet sich, wie auch das seiner Schwester Maria, in Preitenegg.
Blick auf die Ausstellung
Web-Tipp:
Sonderausstellung „Maximilian Schell“ in Frankfurt a. Main
Ein Ausstellungsprojekt des DFF (Deutsches Filminstitut Filmmuseum) in Frankfurt a. M. mit informativer und schön gestalteter Website.
Werner Thelian
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