Marktgemeinde Lavamünd

Marktgemeinde im Unteren Lavanttal, Bezirk Wolfsberg

Die Marktgemeinde Lavamünd bildet den südlichen Abschluss des Lavanttales. Der Markt, an der Mündung der Lavant in die Drau gelegen, wurde im Mittelalter am Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege gegründet. Heute ist Lavamünd durch die hohe Lebensqualität, die gut ausgebaute Infrastruktur und durch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten eine attraktive Wohngemeinde.

Dort, wo die Lavant nach ihrer rund 64 km langen Reise durch das Tal in den mächtigen Draustrom mündet, erstreckt sich die Marktgemeinde Lavamünd, die südlichste Gemeinde Kärntens. Mit einer Seehöhe von 348 Metern im Ortszentrum ist es kein Wunder, dass hier und in den rundum gelegenen Ortschaften das ganze Jahr über milde klimatische Bedingungen herrschen. Davon profitiert nicht nur die Landwirtschaft, die seit jeher eine wichtige Einkunftsquelle der Bevölkerung ist, sondern in zunehmendem Maße auch der Tourismus.

Die Marktgemeinde Lavamünd ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort, der von traditionsreichen Gastronomie-, Handels- und Gewerbebetrieben geprägt wird. Große Bedeutung hat Lavamünd aber auch für die heimische Energiewirtschaft. Die Draukraftwerke Lavamünd und Schwabegg, die seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Betrieb sind, und das moderne Pumpspeicherkraftwerk Koralpe mit dem Koralpenstausee leisten wichtige Beiträge zur Energieversorgung Österreichs.


Sehens- und Erlebenswertes in und um Lavamünd

  • Freizeitgelände an der Drau
  • Geopfad
  • Kalvarienbergkirche
  • Kraftwerk Koralpe mit Stausee
  • Kraftwerk Lavamünd
  • Marktkirche Johann d. T.
  • Marktplatz
  • Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
  • Stauseearena

Am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege

Der Markt Lavamünd blickt auf eine weit in die Vergangenheit reichende Geschichte zurück. Während archäologische Funde eine Besiedelung bereits in keltisch-römischer Zeit belegen, verdankt der Ort seine Entstehung und seine erste Blütezeit vor allem der verkehrsgeografisch günstigen Lage. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts ließen die Grafen von Pfannberg die Festung Hammerberg bauen und begründeten auf der Landzunge zwischen der Lavant und der schiffbaren Drau die Ortschaft Lavamünd. Am Schnittpunkt bedeutender Handelswege zu Lande und zu Wasser entwickelte sich der 1334 erstmals urkundlich erwähnte Ort rasch zur Zufriedenheit seiner Besitzer. Markt- und Handelsfreiheiten waren die Folge. Als Lavamünd 1458 habsburgisch wurde, erhielten die Lavamünder Bürger das Recht, aus ihren Reihen einen Richter zu wählen.

An die Vergangenheit erinnern heute der Marktplatz mit den durchwegs zweigeschossigen, eng aneinander gebauten Bürgerhäusern und zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 1193 erstmals urkundlich erwähnt, stammt in ihrer heutigen Form im Wesentlichen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Das eindrucksvolle gotische Bauwerk bewahrt in seinem Inneren einen barocken Hochaltar und eine ebenso sehenswerte barocke Kanzel. Weitere Besonderheiten sind die Schlusssteine und Maßwerkfenster, aber auch die umfangreichen Reste mittelalterlicher Fresken.

Die Marktkirche Johann d. T. wurde im 17. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert neu ausgestattet. Eine Sehenswürdigkeit ist auch die Kalvarienbergkirche, die der hl. Dreifaltigkeit geweiht ist und um 1700 über dem Ort auf einem weithin sichtbaren Felshügel erbaut wurde. Am Dreifaltigkeitssonntag, dem ersten Sonntag nach Pfingsten, ist sie das Ziel zahlreicher Wallfahrer.

An das alte Dorf St. Vinzenz auf der Koralpe, einst wichtiges Zentrum der Glaserzeugung, erinnert heute nur noch wenig. Die Glashütte, die ihre Erzeugnisse auch ins Ausland exportierte, bestand von 1687 bis ins letzte Viertel des 19. Jahrhunderts. Rund 100 Jahre später musste ein Großteil des alten Dorfes St. Vinzenz dem Bau des modernen Speicherkraftwerkes Koralpe weichen, lebt aber in der Erinnerung der Bevölkerung fort.

Gemeinde mit hoher Lebensqualität

Die Marktgemeinde Lavamünd, die sich heute über eine Gesamtfläche von rund 93,7 km² erstreckt und rund 3.100 Einwohner zählt, ist in dieser Form und Ausdehnung das Ergebnis der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte: 1961 kam ein Teil der ehemals eigenständigen Gemeinde Legerbuch zu Lavamünd, 1973 folg­te dann auch die Altgemeinde Ettendorf.

Die Marktgemeinde mit dem attraktiven Ortszentrum und den zahlreichen kleineren Ortschaften in der Umgebung ist heute eine prosperierende Wohngemeinde mit außer­ordentlich hoher Le­bensqualität. Die überall gut ausgebaute Infrastruktur, die Kindergärten und Schulen, das kulturelle Angebot und das rege Vereinsleben sorgen dafür, dass sich hier Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen können.

Die Freizeit­möglich­kei­ten konnten durch das neue Freizeitzentrum an der Drau nochmals beträchtlich erweitert werden. Dort stehen Tennis-, Fußball- und Beachvolleyballplätze zur Verfügung, und auch das Bootfahren und Fischen in der Drau sind möglich. Direkt daneben befindet sich die romantische Stauseearena, die sich hervorragend für Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Kabarettabende eignet.

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Über Werner M. Thelian 94 Artikel
Jahrgang 1964, in Wolfsberg geboren und in Bad St. Leonhard aufgewachsen. Studium der Germanistik und Philosophie. Als Journalist, Autor und PR-Fachmann hat er zahlreiche Reportagen, Zeitungsserien und Bücher verfasst und gestaltet. Zu seinen Büchern gehören unter anderem Werke über das Lavanttal, wie »Bad St. Leonhard – Stadt mit Geschichte und Kultur« (1995), »Reichenfels – Ein Markt im Wandel der Zeit« (1996), »Lust auf Lavanttal« (2007), »Lavanttal – Wissens- und Sehenswertes« (2020) und »Brauchtum in Wolfsberg« (2023). Werner M. Thelian ist ein Kenner der Region, der seine Leser auf eine anschauliche Reise durch Gegenwart und Vergangenheit mitnimmt und dabei komplexe historische Zusammenhänge verständlich darstellt.

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