1870: Das Kurbad Preblau im oberen Lavanttal

Am 13. Juli 1870  erfuhr man aus der “Klagenfurter Zeitung” Neues über das Kurbad Preblau im oberen Lavanttal:

“Der Tagespost entnehmen wir folgende Details über diese heimische Kuranstalt: Für den Freund mittlerer Alpenregionen dürfte es wohl kaum einen angenehmeren Aufenthalt geben, als ihn die Kuranstalt Preblau bietet. In idyllischer Abgeschlossenheit und reich an wunderlieblichen Szenarien, dominiert diese Anstalt ein Plateau von über 2000 Fuß Meereshöhe, verbunden mit der herrlichen Rundschau auf höhere Alpenpartien, niedliche Dörfer und einzelne Gehöfte. Umgeben von dem üppigsten Grün in Wald und Wiese, welches das seiner Fruchtbarkeit wegen berühmte Lavanttal produziert, erschließen sich dem Auge des Besuchers zwei freundliche, im Innern mit Komfort ausgestattete Wohngebäude, welche über 20 Zimmer zur Aufnahme von Kurgästen in sich fassen.

Im ersten Stockwerk des sogenannten “Herrenhauses” befindet sich das Gesellschaftszimmer, ausgestattet mit einer kleinen, aber gewählten Bibliothek, Zeitungen und einem Fortepiano von Bösendorfer. Eine gute, schmackhafte Küche und sorgfältige Bedienung werden selbst für den an große Hotels gewohnten Städter kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Die kristallhelle Quelle, fünf Minuten von den Wohngebäuden entfernt, erfreut sich bei katarrhalischen Leiden jeder Art eines außerordentlichen Rufes. Wien und Triest haben bereits ein kleines Kontingent Kurgäste hierher entsendet; die Anmeldungen für die nächsten Monate sind namhaft.

… Wir bemerken noch, dass die Kuranstalt von der Kärnten und Steiermark verbindenden Reichsstraße nur eine halbe Stunde entfernt ist und dass zu derselben eine durch die kärntnerische Landschaft mit großem Kostenaufwande hergestellte, bestens erhaltene Kunststraße führt. Wir empfehlen mit Recht Kranken und Gesunden dieses neue Etablissement als ein wahres Asyl für Geist und Körper.”

Werner Thelian

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