Das Werden der Marktgemeinde
So stark die Strahlkraft des Benediktinerstifts seit Jahrhunderten wirkt, kann auch der Markt am Fuße des Stiftshügels auf eine interessante und wechselvolle Geschichte verweisen. Schon früh siedelten im Gebiet der heutigen Marktgemeinde Menschen, die die Vorzüge der Landschaft und des Klimas erkannten und zu nutzen begannen.
Aufschlussreiche archäologische Funde stammen vorwiegend aus keltisch-römischer Zeit. So wurden in Allersdorf bei St. Paul die Reste eines antiken Gutshofs entdeckt, der neben Wohn- und Wirtschaftsräumen auch über eine Badeanlage verfügte. In St. Margarethen bei St. Paul erinnert noch heute eine rund 2.000 Jahre alte steinerne Kulttreppe an den Mars-Latobius-Tempel, der sich einst an den Ufern der Lavant erhob.
Auf die mittelalterliche Geschichte des Marktes und seines Umlandes verweist u. a. die Burgruine Rabenstein. Die Burg, die gegen Ende des 11. Jahrhunderts auf einem steilen Felshügel über St. Paul erbaut wurde, fiel 1636 einem Brand zum Opfer. Die Ruine, die sich in Privatbesitz befindet und ein beliebtes Ausflugsziel ist, wurde mithilfe der Gemeinde und anderer öffentlicher Stellen vor einigen Jahren renoviert.
In den frühen 1970er Jahren wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform der Markt St. Paul und die ehemals eigenständigen Gemeinden St. Georgen und Granitztal zur „Großgemeinde St. Paul“ zusammengelegt. Eine Entscheidung, die zwei Jahrzehnte währen sollte, jedoch nicht überall in der Bevölkerung auf Begeisterung stieß. So kam es, dass St. Georgen 1991 nach einem Volksentscheid wieder eigenständig wurde, während Granitztal weiter bei St. Paul blieb.
Gut gerüstet für die Zukunft
Wenn man in der Marktgemeinde St. Paul von Zukunftschancen spricht, dann ist auch das Jahrhundertprojekt Koralmbahn mit dem neuen Großbahnhof Lavanttal-St. Paul ein wichtiges Thema. Die direkte Anbindung an die 130 km lange Eisenbahnhochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt, die im nächsten Jahrzehnt in Betrieb gehen soll, wird dem Wirtschaftsstandort St. Paul zusätzlichen Aufschwung bringen.
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