Gehen als sanftes Gesundheitstraining

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Beim Spazierengehen und Wandern ergeben sich viele positive Effekte für die Gesundheit. Neben der Verbesserung der Ausdauer und der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems werden v.a. Muskeln und Gelenke trainiert und die Atmung und der Stoffwechsel angeregt. Aber auch das psychische Wohlbefinden und die Lebensfreude werden gefördert.

Was viele aus eigener Erfahrung kennen, ist auch wissenschaftlich belegt: Spazierengehen ist, wenn es regelmäßig über längere Distanzen ausgeübt wird, ein gutes Gesundheitstraining, das den Körper in vielerlei Hinsicht auf sanfte Weise trainiert. Wir haben die größten Gesundheitsvorteile für Sie zusammengefasst.

Stärkung für Herz und Kreislauf

Gehen (und mehr noch Wandern) ist ein hervorragendes Ausdauertraining, von dem insbesondere Herz und Kreislauf profitieren. Die positiven Effekte stellen sich allerdings nicht sofort ein, sondern erst nach einiger Zeit. Deshalb ist es sinnvoll, das Gehpensum möglichst regelmäßig zu erfüllen. Mit der Zeit wird das Herz-Kreislauf-System entlastet und zugleich leistungsfähiger. Bei schwereren körperlichen Tätigkeiten muss man sich nicht mehr so anstrengen und leidet auch seltener unter Herzrasen. Über kurz oder lang kann sich auch ein erhöhter Blutdruck wieder in Richtung Normalbereich bewegen und dort stabilisieren.

Muskeln und Gelenke

Beim Spazierengehen und beim Wandern wird der gesamte Bewegungsapparat trainiert. Beim Wandern sorgt zudem der häufigere Wechsel des Terrains dafür, dass die Bein- und die Fußmuskulatur besonders beansprucht und gestärkt werden. Aber auch die Gelenke, Sehnen und Bänder profitieren von den damit verbundenen Bewegungsabläufen und sind nach einiger Zeit weitaus besser gegen eventuelle Probleme, vor allem Schmerzen und Verletzungen, geschützt. Darüber hinaus kommt es zu einer deutlichen Verbesserung des Gleichgewichtsgefühls und der Koordinationsfähigkeit.

Atmung und Stoffwechsel

Ein eher zügiges Geh- bzw. Wandertempo wirkt sich besonders positiv auf die Atmung und die Lungenfunktionen aus. Die Atemzüge werden tiefer, wodurch noch mehr Sauerstoff aufgenommen wird. Das bringt zahlreiche positive Effekte.

Auf sanfte Weise wird auch der Kalorienverbrauch angeregt. Zusätzlich können sich neben dem Blutdruck auch die Blutfettwerte und der Blutzuckerwert verbessern. Letzteres ist auch der Grund dafür, warum Gehen, Wandern und speziell Nordic Walking heute Bestandteil einer sinnvollen Diabetestherapie sind.

Stimmung und Lebensgefühl

Es beruht nicht nur auf eigener Erfahrung, sondern ist längst auch schon wissenschaftlich nachgewiesen. Gehen, Wandern und viele andere Ausdaueraktivitäten im Freien heben die Stimmung und haben auch darüber hinaus viele positive Auswirkungen auf die Psyche. Bewegung an der frischen Luft beugt u.a. Depressionen vor, kann bereits vorhandene Depressionen mildern und verbessert die Kommunikationsfähigkeit (z.B. beim Spazierengehen oder Wandern zu zweit oder in der Gruppe). Der positive Einfluss auf die Psyche hat u.a. auch damit zu tun, dass tagsüber viel helles Licht über die Augen aufgenommen wird, was den Gehirnstoffwechsel positiv beeinflusst. Daneben bewirkt das natürliche Sonnenlicht, dass über die Haut die Produktion des körpereigenen Vitamins D angeregt wird. Dieses Vitamin hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

Und schließlich sollte auch nicht vergessen werden, dass schon eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft viel dazu beiträgt, den Spaziergänger oder Wanderer positiv zu stimulieren. Auf diese Weise kann man viel leichter und nachhaltiger zu psychischem Wohlbefinden und seelischem Gleichgewicht gelangen.

Werner Thelian

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