Im Frühling und im Sommer haben die Zecken wieder Hochsaison. Damit steigt auch die Gefahr, an der gefährlichen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken, deren Auslöser von infizierten Zecken auf den Menschen übertragen wird. Aber immer mehr Österreicher sind nicht oder nicht ausreichend dagegen geimpft.
Obwohl das von Zecken übertragene FSME-Virus mittlerweile in ganz Europa verbreitet ist, bleibt die Gefahr, an der gefürchteten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken, in Österreich weiterhin besonders groß. Zecken kommen in allen Bundesländern vor, haben kaum natürliche Feinde und können sich daher beinahe ungehindert weiter ausbreiten.
Das durch Zeckenbisse übertragene FSME-Virus führt zu Entzündungen des Gehirns und des Zentralnervensystems, wobei die Symptome der Erkrankung oft denen einer Grippe ähnlich sind: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Steifheit im Nacken. Ist die Erkrankung ausgebrochen, gibt es keine spezifische Therapie dagegen und keine Impfung danach. Es wird jedoch versucht, die Symptome und den weiteren Krankheitsverlauf so gut wie möglich zu mildern. Mit FSME sind besonders häufig dauerhafte Schäden (z. B. Lähmungen und Bewusstseinsstörungen) und lange Rekonvaleszenzzeiten verbunden. FSME kann aber auch tödlich enden.
In Österreich wurden heuer bereits über 80 FSME-Fälle registriert. Zudem waren schon drei FSME-Todesfälle zu beklagen.
Die Möglichkeit einer Ansteckung durch einen infizierten Zeckenbiss ist fast überall gegeben. Noch immer glauben viele, dass Zecken irgendwo tief im Wald wohnen und sich dort von Bäumen fallen lassen, um so auf Menschen oder Tiere zu gelangen. In Wirklichkeit leben Zecken vorwiegend im Gras, auf Sträuchern, auf Waldlichtungen und in Parks und Gärten. Sowohl Menschen als auch Tiere streifen bei ihren Aktivitäten im Freien die Zecken von den Gräsern und Sträuchern ab und können sie auf diese Weise sogar bis ins Haus bringen.
Den einzigen wirksamen Schutz gegen FSME bringt die vorbeugende Impfung, die übrigens vor vier Jahrzehnten in Österreich entwickelt wurde. Obwohl hierzulande zwischenzeitlich über 80 Prozent der Bevölkerung ausreichend geimpft waren, beobachten die Experten seit Längerem einen deutlichen Rückgang der Durchimpfungsrate. Gegenwärtig soll sie nur noch rund 52 Prozent betragen.
Die FSME-Impfung
Nur die rechtzeitige Impfung schützt vor Erkrankungen. Empfohlen wird die Grundimmunisierung für alle Österreicherinnen und Österreicher ab dem vollendeten 1. Lebensjahr.
Grundimmunisierung: Die Grundimmunisierung läuft in drei Teilimpfungen ab: Der ersten Teilimpfung folgt nach ein bis drei Monaten die zweite Teilimpfung. Fünf bis 12 Monate später wird die Grundimmunisierung durch die dritte Teilimpfung abgeschlossen.
Auffrischung: Die FSME-Erkrankung kann nur durch die rechtzeitige Auffrischungsimpfung verhindert werden. Die erste Auffrischung sollte drei Jahre nach der Grundimmunisierung erfolgen und danach alle fünf Jahre wiederholt werden. Bei Personen ab dem 60. Lebensjahr ist eine Auffrischung alle drei Jahre erforderlich.
Die Zecken-Schutzimpfung wird das ganze Jahr über angeboten. In der ersten Jahreshälfte gibt es jeweils Vergünstigungen beim Kauf des Impfstoffes.
Weitere Informationen zur Zeckenimpfung gibt es bei Ärzten und in den Apotheken.
Werner Thelian
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