Sie ist sicher eine der bekanntesten Burgruinen in Kärnten: Burg Gomarn in Bad St. Leonhard. Das Gemäuer, das sich am sogenannten „Schlossberg“ erhebt, erinnert an jene einst stattliche Burganlage, die 1287 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die heute noch erhaltenen und unter Denkmalschutz stehenden Teile der Burg zeigen verschiedene bauliche Entwicklungsstufen. Die zunächst eher kleine Burg, die wohl schon kurz nach dem Jahr 1000 erbaut wurde, dürfte im Laufe des Mittelalters und in der frühen Neuzeit mehr und mehr den Charakter eines Schlosses angenommen haben.
Charakteristisch für die Burgruine Gomarn sind der quadratische, nach Süden hin ausgerichtete Wehrturm und der einst stattliche viergeschossige Palas, dessen Hauptfront nach Norden weist. Markant sind auch das nach Osten hin ausgerichtete Burgtor und der Torturm.
Über die einstige Funktion der Burg geben alte Urkunden Auskunft. So war Gomarn lange Zeit eng mit dem Wirken des Bistums Bamberg im oberen Lavanttal verbunden. Ab dem 14. Jahrhundert diente die Burg als Amtssitz der vom Bistum bestellten Land- und Bergrichter.
1759 wurde die Burg gemeinsam mit allen anderen bambergischen Gütern in Kärnten an das österreichische Kaiserhaus unter Maria Theresia verkauft. 1762 brannte Gomarn teilweise nieder, wurde jedoch wieder aufgebaut. 1808 kam es zu einem neuerlichen Brand. Danach wurde das Gebäude, das seine einstige Funktion längst verloren hatte, nicht wieder instand gesetzt.
Heute stehen die eindrucksvollen Reste der einstigen Burganlage unter Denkmalschutz und sind zugleich ein beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort. Die Burgruine und die sie umgebenden Parks eignen sich vor allem an sonnigen Tagen hervorragend für Spaziergänge.
Werner Thelian
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