Riklis Leben war geprägt von einer radikalen Abkehr von seiner industriellen Herkunft hin zu einer ganzheitlichen Naturheilkunde, die er über ein halbes Jahrhundert lang in Bled perfektionierte und lehrte.
Dieser Leitsatz definierte Riklis revolutionäre Hierarchie der Naturelemente und stellte die damals vorherrschende Hydrotherapie in den Schatten.
Die Heliotherapie war sein wichtigster Beitrag. Gezielte Sonnenbäder sollten das Immunsystem stärken und den Körper vitalisieren.
„Luftbäder“, oft nackt in eigens gebauten „Lufthütten“, sollten den Stoffwechsel anregen und das Nervensystem beruhigen.
Anders als seine Zeitgenossen nutzte er Wasser nicht primär, sondern gezielt zur Abhärtung und als Kontrastreiz (kalt/warm).
Die Kur folgte einem strengen, rhythmischen Tagesablauf, der den Körper wieder mit der Natur synchronisieren sollte. Disziplin war der Schlüssel zum Erfolg.
Aufstehen, Quellwasser trinken
Barfußlaufen & Wanderung
Frühstück, dann Sonnenbad
Mittagessen, Ruhe
Luft-/Wasserbad & Übungen
Abendessen, Zubettgehen
Rikli war kein Einzelgänger, sondern Teil einer breiten Naturheilbewegung. Seine radikale Priorisierung von Licht und Luft hob ihn jedoch deutlich von anderen Koryphäen wie Kneipp und Prießnitz ab, die auf die Kraft des Wassers setzten.