Verkehrsgeographische Lage

Alle Wege führen ins Lavanttal, möchte man sagen, wenn man sich die günstige verkehrsgeographische Lage der Region vor Augen hält. Und wirklich sind die Gemeinden des Bezirks Wolfsberg, auch die des oberen Lavanttals, heute besonders leicht zu erreichen. Entweder über die A2-Südautobahn, die seit Jahren direkt durch das “Paradies Kärntens” führt, oder über die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnlinie zwischen Zeltweg und Klagenfurt.

Aber auch die Straßen über den Griffner Berg, den Obdacher Sattel, den Packsattel und das Klippitzthörl sind wichtige Verkehrsverbindungen, die das ganze Jahr über von Autofahrern benützt werden. Im Winter sind sie Zubringer zu den schönsten Wintersportgebieten in diesem Teil Kärntens.

Am besten kann man das oberen Lavanttal vom Autobahnrastplatz Twimberg aus überblicken, wo der berühmte “Kärntner Sonnenturm” steht. Der metallene Turm, von Prof. Gieselbert Hoke der Kärntner Sonne und den zahlreichen romanischen und gotischen Kirchtürmen des Landes gewidmet, hat sich längst zu einer modernen Sehenswürdigkeit entwickelt. Am Tor zum Paradies Kärntens errichtet, wird der Aussichtsturm Jahr für Jahr von Zigtausenden besucht.

Eigenständige Kulturlandschaft

Auch als eigenständige Kulturlandschaft ist das Lavanttal in aller Munde. Vor allem bekannte Künstlerpersönlichkeiten wie Christine Lavant, Switbert Lobisser und Gerhart Ellert haben viel dazu beigetragen, den seit jeher besonders kulturfreundlichen Ruf der Lavanttaler Bevölkerung weit über die Landesgrenzen hinaus zu festigen.

Während die große Dichterin Christine Lavant (1915–1973), die eigentlich Christine Thonhauser hieß, nicht umsonst den geheimnisvollen Flußnamen zum Künstlernamen wählte, verbirgt sich hinter dem bekannten Autor Gerhart Ellert die Wolfsberger Künstlerin Gertrud Schmirger (1900–1975). Bei der Veröffentlichung zahlreicher Erzählungen, historischer Romane und Reisebeschreibungen hat sich die Staatspreisträgerin für Jugendliteratur mit Erfolg ihres männlichen Pseudonyms bedient.

Neue Maßstäbe in der bildenden Kunst hat zweifellos der St. Pauler Benediktinermönch und Zeichenlehrer Switbert Lobisser (1878–1943) gesetzt. Obwohl viele Entscheidungen seines kraftvollen Lebens und manche seiner Werke bis heute heftig umstritten sind, gleichermaßen glühende Verehrer und gnadenlose Kritiker gefunden haben, ist Lobisser als “Kärntner Meister des Holzschnitts” aus der Kultur- und Kunstgeschichte des Landes nicht mehr wegzudenken.

Neben Christine Lavant, Gerhart Ellert und Switbert Lobisser haben sich auch viele andere einen klingenden Namen gemacht. Der Autor Peter Turrini zum Beispiel, der in St. Margarethen bei Wolfsberg geboren wurde, oder der bekannte Physiker, Autor und Vordenker der New-Age-Bewegung Fritjof Capra, der seine Kindheit teilweise in Frantschach-St.Gertraud verbrachte und heute u.a. in Berkeley (USA) lehrt.

Daneben gibt es viele bekannte Namen, deren Träger zwar nicht im Lavanttal das Licht der Welt erblickten, dem Paradies am geheimnisvollen Fluss aber trotzdem viele prägende Eindrücke verdanken. Stellvertretend für eine lange Liste prominenter Namen sollen an dieser Stelle nur der Liederkomponist Hugo Wolf (1860–1903) und der beliebte Wiener Volks- und Filmschauspieler Paul Hörbiger (1894–1981) genannt werden, die beide am Gymnasium des St. Pauler Benediktinerstifts studierten. Paul Hörbiger, dessen großes schauspielerisches Talent schon seinen Lehrern und Mitschülern nicht verborgen blieb, hat sich auch später noch gerne an seine Lavanttaler Schulzeit erinnert.

Dazu kommen noch zahlreiche Persönlichkeiten aus dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben, die im Lavanttal oft und gerne ihre Urlaubstage verbringen und längst schon von geschätzten Gästen zu lieben Freunden geworden sind. Unter ihnen bekannte Film- und Theaterschauspieler, Politiker und Musiker.

Im Laufe seiner Geschichte ist das Lavanttal zu einem Anziehungspunkt für alle geworden, die die besondere Einheit von Vielfalt und Ruhe, von Erholung und Erlebnis zu schätzen wissen.

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